Das Rotkehlchen ist Vogel des Jahres 2021!

Die Turteltaube ist Vogel des Jahres 2020

Die Turteltaube ist ein bedrohtes Symbol für Glück und Liebe

 

Seit 1980 haben wir fast 90 Prozent der Turteltaube in Deutschland verloren. Es fehlt geeigneter Lebensraum: Ursprünglich lebte unser Jahresvogel vor allem in Auwälden und an Waldsäumen sowie Lichtungen. Die bevorzugten Lebensräume der Turteltaube liegen heute entweder in der vom Menschen genutzten Kulturlandschaft oder in lichten Wäldern. Die Turteltaube ist der erste vom NABU gekürte Vogel des Jahres, der auch als global gefährdete Art auf der weltweit Roten Liste steht - ein trauriger Rekord.

 

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Die Feldlerche ist Vogel des Jahres 2019

Bild: Manfred Delpho
Bild: Manfred Delpho

Zum zweiten Mal als Vogel des Jahres ausgerufen

Es kommt selten vor, dass wir einen Vogel zum zweiten Mal als Vogel des Jahres ausrufen. Bei der Feldlerche ist das der Fall. Nach 1998 wurde sie 2019 erneut gekürt. Schon vor 20 Jahren warnten wir davor, dass der begabte Himmelsvogel in vielen Gebieten Deutschlands selten oder gar aussterben wird. Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden.

 

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Der Star ist Vogel des Jahres 2018

Bild: NABU/Georg Dorff
Bild: NABU/Georg Dorff

Imitationstalent unter den Vögeln wird immer seltener

Der Star ist bekannt als Allerweltsvogel – den Menschen vertraut und weit verbreitet. Doch seine Präsenz in unserem Alltag täuscht, denn der Starenbestand nimmt ab. Es fehlt an Lebensräumen mit Brutmöglichkeiten und Nahrung – insbesondere verursacht durch die industrielle Landwirtschaft.

 

Der Bestand des Stars in Deutschland schwankt jährlich zwischen 3 und 4,5 Millionen Paaren, je nach Nahrungsangebot und Bruterfolg im Vorjahr. Das sind zehn Prozent des europäischen Starenbestandes, der bei 23 bis 56 Millionen liegt. Trotzdem ist der schillernde Geselle ein typisches Beispiel für den stillen Rückgang der häufigen Vogelarten, denn sein Bestand nimmt stetig ab. In Niedersachsen hat der Star es in der Roten Liste der Brutvögel auf die Vorwarnliste geschafft.

 

 

Gründe für seinen Rückgang sind der Verlust und die intensive Nutzung von Weiden, Wiesen und Feldern, auf denen der Star nicht mehr genug Würmer und Insekten zum Fressen findet. Werden Nutztiere nur im Stall gehalten, fehlt der Mist, der Insekten anlockt. Biozide und Agrochemikalien vernichten zudem weitere Nahrungstiere. Beerentragende Hecken zwischen den Feldern sucht man vielerorts ebenfalls vergebens. Geeignete Nistplätze fehlen dort, wo alte Bäume mit Bruthöhlen entfernt werden.

 

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Der Waldkauz ist Vogel des Jahres 2017

Waldkauz | Foto: Peter Kühn
Waldkauz | Foto: Peter Kühn

Der Waldkauz wirbt für den Erhalt alter Bäume

 

Wann haben Sie zuletzt in der Nacht eine Eule rufen gehört? Die einen schaudert's, die anderen freuen sich. Viele Gegenden sind jedoch von Eulen verlassen. Sie finden keine Bruthöhlen oder das Nahrungsangebot reicht nicht mehr aus. Deshalb steht der Wadkauz stellvertretend für alle Eulenarten für den Erhalt alter, höhlenreicher Bäume im Wald oder in Parks und wirbt für die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere.

 

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Berichte aus den Waldkauz-Webcams!

Der Stieglitz ist Vogel des Jahres 2016

Stieglitz (Carduelis carduelis) | Foto: Frank Derer
Stieglitz (Carduelis carduelis) | Foto: Frank Derer

Bunter Distelfink ist Botschafter für mehr Farbe und Vielfalt

 

Als Vogel des Jahres rückt der Stieglitz (Carduelis carduelis) den fortschreitenden Strukturverlust unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld. Mit den Beständen des farbenfrohen Finken ging es in den letzten Jahren stark bergab: Zwischen 1990 und 2013 nahm der Bestand laut den Deutschen Avifaunisten um 48 % ab.

 

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Der Habicht ist Vogel des Jahres 2015

Habicht | W. Lorenz
Habicht | W. Lorenz

Habicht oft Opfer illegalen Greifvogelmordes

 

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Der Grünspecht ist Vogel des Jahres 2014

Grünspecht im Garten | Foto: Gerd Peter
Grünspecht im Garten | Foto: Gerd Peter

Der farbenfrohe Glücksbringer als Beispiel einer positiven Entwicklung

Anstelle einer bedrohten Art soll der Grünspecht als Vogel des Jahres 2014 eine erfreuliche Entwicklung in der Vogelwelt illustrieren: Zwischen 1991 und 2010 hat der Grünspecht in seinem Bestand stark zugenommen. Dies liegt nicht zuletzt an seinen vielfältigen Lebensräumen. So lebt er in lichten Wäldern, auf Streuobstwiesen, Brachflächen und in Gärten und Parks.

 

Der Grünspecht ist nach dem Buntspecht die zweithäufigste in Deutschland vorkommende Spechtart. 2014 schätzt man den Brutbestand auf 40.000 bis 76.000 Brutpaare, was etwa 6 bis 7 % des Weltbestandes ausmacht. Dabei ist der Grünspecht anders als die meisten Spechte weitestgehend im europäischen Raum verbreitet.

Leicht zu verwechseln ist der Grünspecht mit dem Grauspecht, welcher allerdings etwas kleiner ist und dessen Bestand eher abnimmt. Hierbei verschieben kalte Winter die Populationstrends zugunsten des Grauspechts, während warme Winter den Grünspecht fördern. Beide gehören zu den „Erdspechten“ und suchen gezielt auf lockeren Böden mit Störstellen und wenig Vegetation nach Ameisen. Dabei dient ihnen Schnabel und Zunge als Allzweckgeräte. Der Grünspecht hat übrigens die längste Zunge unter den europäischen Spechten und kann diese bis zu zehn Zentimeter vorstrecken.

 

Der Grünspecht lebt ausschließlich in halboffenen Landschaften, einer ökologischen Übergangszone zwischen Wald und Offenland.  Vor allem halboffene Wälder werden als Naturschutzmaßnahmen wieder eingeführt, während Streuobstwiesen leider zunehmend aus unseren Gebieten verschwinden. Hier fordern NABU und LBV, dass der Schutz von Streuobstwiesen in das Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen wird. Auch Sie können helfen, indem Sie konsequent auf Pestizide verzichten und ökologisch gärtnern, viel Altholz im Garten erhalten und sich in Ihrer Gemeinde für naturnahe Grünflächen einsetzen.

 

mehr Informationen zum Grünspecht


Die Bekassine ist Vogel des Jahres 2013

Vom Aussterben bedroht: Die Bekassine (W. Rolfes)
Vom Aussterben bedroht: Die Bekassine (W. Rolfes)

Botschafterin für die Lebensräume Moore und Feuchtwiesen

In Deutschland leben heute nur noch 5.500 bis 6.700 Brutpaare – etwa die Hälfte des Bestandes von vor 20 Jahren. Die Bekassine soll als Botschafterin für den Erhalt von Mooren und Feuchtwiesen werben. Der taubengroße Schnepfenvogel mit dem beige-braunen Federkleid und dem markanten Schnabel wird wegen seines lautstarken Balzflugs gern „Meckervogel“ genannt.  


„Die Bekassine hätte tatsächlich guten Grund, sich zu beschweren, denn mit Mooren und Feuchtwiesen schwindet ihr Lebensraum zusehends. Es wird allerhöchste Zeit, die letzten Moore in Deutschland streng zu schützen – auch im Interesse des Klimaschutzes. Gleiches gilt für Feuchtwiesen. Wir dürfen nicht länger zulassen, dass der Grundwasserspiegel abgesenkt und Flächen entwässert, Grünland umgepflügt, Ackerkulturen wie Mais für Biogasanlagen großflächig angebaut, Torf abgebaut und Wiesen aufgeforstet werden“, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz.  

„Dass die Bekassine in Deutschland vom Aussterben bedroht ist, liegt vor allem an der systematischen Zerstörung ihrer Lebensräume. Der Biotopschwund betrifft viele weitere Arten, darunter nahe Verwandte wie den Großen Brachvogel oder die Uferschnepfe. Von der Politik erwarten wir daher einen konsequenten Schutz für alle Arten der Feuchtwiesen und Moore. Wiesen und Weiden zu erhalten und wiederzuvernässen ist zudem ein sehr effizienter Beitrag zum Klimaschutz“, so LBV-Vorsitzender Ludwig Sothmann.  


Heute sind 95 Prozent der heimischen Moore zerstört und 90 Prozent des Grünlandes in Deutschland intensiv bewirtschaftet. Auch die Jagd macht dem Schnepfenvogel zu schaffen. Allein in der Europäischen Union werden jährlich über ein halbe Million Bekassinen geschossen. „Mit der Jagd auf Bekassinen muss endlich Schluss sein. Die Art gehört in der gesamten Europäischen Union dringend ganzjährig unter Schutz gestellt“, fordern Opitz und Sothmann.


Hierzulande ist die Bekassine am häufigsten noch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg anzutreffen. Ursprünglich war sie in ganz Mitteleuropa vom Tiefland bis in mittlere Höhen in größerer Zahl vertreten. Seit einigen Jahrzehnten gehen die Bestände fast überall dramatisch zurück. Für Europa schwanken aktuelle Schätzungen zwischen 930.000 und 1,9 Millionen Brutpaaren. Zwei Drittel des mitteleuropäischen Bestandes von etwa 24.000 bis 45.000 Paaren leben in Polen. Die meisten in Deutschland heimischen Brutvögel sind Kurzstreckenzieher. Sie verbringen den Winter in Südfrankreich, Spanien und Portugal.

Informationen zur Bekassine


Die Dohle - Vogel des Jahres 2012

Sympathischer Vogel mit Imageproblemen

Die kontaktfreudige Dohle ist meist in Gruppen oder mit ihrem Partner unterwegs. Auf Nahrungssuche oder auf ein lautstarkes „Schwätzchen“ vor dem Schlafengehen schließt sie sich gern Saat- oder Rabenkrähen an. Unter ihnen fällt sie vor allem durch ihre geringere Größe auf, denn Dohlen sind die kleinsten Vertreter der Rabenvögel mit schwarzem Federkleid.

 

Bis heute teilt sie das Schicksal ihrer schwarz gefiederten Verwandten: Früher galt sie als Unglücksbringer, der Krankheiten wie die Pest und damit den Tod ankündigte. Auf mittelalterlichen Abbildungen sind Dohlen häufig zusammen mit Hexen zu sehen. Studien des Verhaltensforschers Konrad Lorenz über ihre Lernfähigkeit und Intelligenz haben viel dazu beigetragen, dass die Dohle an Sympathie gewann. Die Geschichten über seine frei fliegenden Dohlen fanden ein breites Publikum, das von dem hoch organisierten Sozialleben dieser Art beeindruckt war. Dem Image der Dohle hat dies tatsächlich geholfen.

 

Teils aus Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit, teils aus Absicht zerstörten Hausbesitzer bei Renovierungen oder Gebäudesanierungen in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Brutplätze der Dohle. Viele Gemeinden vergitterten oder verschlossen Einflugmöglichkeiten in Kirchtürmen. Die Dohle ist jedoch dringend auf Nistplätze in unseren Siedlungen angewiesen, denn die Populationen der Baum- und Felsbrüter sind zusammengebrochen. Nur in unseren Dörfern und Städten in direkter Nachbarschaft zu uns Menschen können wir ihr eine Zukunft bieten.

 

In Deutschland brüten nach gegenwärtigem Stand rund 100.000 Dohlenpaare. Nahezu aus allen Regionen werden rückläufige Zahlen gemeldet. Deshalb steht die Dohle in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten oder auf der Vorwarnliste. In Brandenburg ist die Art nach jahrzehntelangen Rückgängen inzwischen vom Aussterben bedroht. Nur im Nordwesten Deutschlands halten sich noch größere und stabile Bestände.

Mit der Wahl zum Vogel des Jahres 2012 rückt die Dohle ins Rampenlicht. NABU und LBV zeigen in diesem Jahr, wie wir ihr im Siedlungsbereich helfen und wichtige Nahrungsgrundlagen in der Kulturlandschaft erhalten können. Auch für die wenigen verbliebenen Fels- und Baumbrüter setzen wir uns ein. Am Beispiel der schlauen Dohle wollen wir zudem eine Lanze brechen für die oft zu Unrecht geschmähten Rabenvögel.

 

Informationen zur Dohle


Der Gartenrotschwanz ist Vogel des Jahres 2011

Kleiner Vogel mit großen Ansprüchen

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben heute in Berlin den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen.

 

„Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue Lebensräume wie Streuobstwiesen geschaffen werden können", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen. Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen die Vögel nach Insekten jagen.

 

Informationen zum Gartenrotschwanz


Vogel des Jahres 2010 - Der Kormoran

Der Meistertaucher wird oft zu Unrecht verfolgt

Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu Tausenden geschossen und vertrieben wird. So werden jedes Jahr in Deutschland rund 15.000 Kormorane getötet.