Der Arbeitskreis Fledermausschutz (AKF) in Trägerschaft des NABU Rheinland-Pfalz lud am Samstag, den 2. Dezember 2023 zur 6. Fachtagung „Fledermausschutz in Rheinland-Pfalz“ ein. Die gut besuchte Tagung fand in der Gemeindehalle in Albig statt, wo sich auch die NABU Regionalstelle Rheinhessen-Nahe befindet. Ziel der Veranstaltung war es, den Fledermausschützer*innen in Rheinland-Pfalz und angrenzender Bundesländer eine Plattform zum fachlichen Austausch zu bieten und die Vernetzung zu ermöglichen. Fachleute aus verschiedenen Sparten referierten zum aktuellen Stand der Gesetzgebung und zu neuesten Erkenntnissen aus der Wissenschaft. Themen waren etwa der Einfluss von Umweltgiften auf die heimischen Fledermausarten und die Aufgaben des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz im Fledermausschutz. Gleich zwei Vorträge befassten sich mit Schutzbemühungen für das Graue Langohr, einer Fledermausart, die in Rheinhessen zwar selten, aber vergleichsweise noch weit verbreitet ist, während sie in anderen Regionen Deutschlands stark zurückgeht. Besonders interessant war der Vortrag zu sozialen Jagdstrategien beim Großen Abendsegler. Hätten Sie gedacht, dass diese Fledermäuse gemeinsam auf die Jagd gehen und durch laute Rufe Artgenossen auf Insektenschwärme aufmerksam machen? Hoffnung auf die Rückkehr der in Deutschland nahezu ausgestorbenen Kleinen Hufeisennase machte ein weiterer Vortrag. Nachdem diese Art durch den Einsatz von insektizidhaltigen Holzschutzmitteln in Dachstühlen zahlreicher Gebäude komplett aus Rheinland-Pfalz verschwunden war, gibt es seit einigen Jahren wieder vereinzelte Funde. Durch fachgerechte Öffnung der Dachböden von Kirchen ließe sich eines der größten Probleme für diese und andere Fledermausarten lösen: Die Wohnungsnot! Es ist gut möglich, Tauben fernzuhalten und Fledermäusen den Zugang zu ermöglichen.