Der Sockenturm wurde auf der Spitze eines Schwenkgrills montiert. Und tatsächlich kam die Mutter nach Einbruch der Dunkelheit und holte ihr Kind ab. Das Junge
kroch seitlich unter den Bauch der Mutter. (Bilder: Daniel Beier)
Dass der Lufttransport tatsächlich funktioniert zeigt das dritte Bild, das uns freundlicherweise von Harald Becker aus
Gau-Odernheim zur Verfügung gestellt wurde. Wer genau hinschaut erkennt das dunklere Jungtier, das quer unter dem Bauch der Mutter hängt.
Die Zeit der Fledermaus-Wochenstuben hat begonnen. Aber was sind Wochenstuben? Das sind die Orte, wo weibliche Fledermäuse gemeinsam ihre Jungen aufziehen. Je nach Fledermausart befinden sich
Wochenstuben in Spalten an Gebäuden, Dachstühlen oder Baumhöhlen. Immer wieder kommt es vor, dass im Umkreis solcher Wochenstube Fledermausbabys gefunden werden - und dann ist guter
Rat teurer.
So einen Fall hatte NABU-Fledermausbotschafter Daniel Beier vom NABU Rhein-Selz vor wenigen Tagen in Dexheim. Vor Ort stellte er fest, dass es sich bei dem Findelkind um eine junge
Zwergfledermaus handelte. Nach einer kleinen Bastelarbeit wurde ein sogenannter Sockenturm errichtet - eine mit einer Socke überzogene Flasche mit lauwarmem Wasser, die an einem erhöhten Ort
in der Nähe des Fundplatzes in eine ausbruchssichere Kunststoffwanne gestellt wurde. Darauf wurde das Jungtier bei Sonnenuntergang gesetzt - und die Aktion war ein voller Erfolg: Sofort rief die
kleine Fledermaus nach ihrer Mutter, die sie nach 30 Minuten abholte und per Luftfracht zurück ins Quartier brachte.