Garten- und Siebenschläfer auf Quartierssuche

Der Herbst hält Einzug und viele Menschen machen ihre Gärten winterfertig. Oft werden dabei auch die Vogelnistkästen gereinigt. Nicht selten schauen einem dann runde Knopfaugen entgegen oder es liegen kugelig zusammengerollte kleine Pelzknäuel in einem Bett aus Heu und Blätter im Kasten. Garten- oder Siebenschläfer sind eingezogen, um geschützt die kalte Jahreszeit zu verschlafen. Diese Tiere sind eine der wenigen Arten in Deutschland, die richtigen Winterschlaf halten. Dieser Winterschlaf kann bis in den Mai dauern und wird nur ein oder zweimal von kurzen Aufwärm- und Aufwachphasen unterbrochen. Ansonsten senken die Tiere ihre Körpertemperatur auf bis zu fünf Grad ab und die Herzfrequenz sinkt von 300 auf fünf Schläge pro Minute.

 

Wird so eine kleine Pelzkugel im Nistkasten oder auf dem Dachboden gefunden, dann gilt: Unbedingt schlafen lassen. Einen Garten- oder Siebenschläfer während des Winterschlafs zu wecken, kann für das Tier den Tod bedeuten. Denn die Tiere legen für das 'Anfahren' ihres Körpers ein besonderes Fett an. Wird dieses aufgrund von Störungen im Winter zu früh verbraucht, dann fehlt es für das eigentliche Erwachen im Frühjahr.

 

Wer beim vorsichtigen Öffnen der Kästen einen Schläfer vorfindet, sollte unbedingt auf die Reinigung verzichten. Diese lässt sich im Frühjahr problemlos nachholen. Neben Nistkästen suchen die Tiere auch gerne frostfreie, kühle und trockene Plätze auf Dachböden, Kellern oder Schuppen auf. Wenn man dann den Weihnachtsschmuck vom Dachboden holt und so einen kleinen Kerl entdeckt, dann sollte man ihn einfach nicht stören. Im Frühjahr wird der Schlafgast ganz von alleine wieder gehen.