An heißen Sommertagen ist Erfrischung das Maß aller Dingen. Doch kaum hält man das lang ersehnte Eis in den Händen oder sitzt bei Kuchen und Kaffee auf der schattigen Terrasse, sind die gelb-schwarzen Flieger schon da. Meistens ist für jedermann dann mit einem Schlag und einem Wisch alles erledigt und es können getrost Greuel- und Horrorgeschichten über Wespen und Hornissen erzählt werden. Die Liste der Vorurteile ist ellenlang - leider halten die meisten Menschen immer noch Hornissen und Wespen pauschal für gefährlich. Dabei sind die Tiere in Wahrheit friedlicher und nützlicher, als die meisten vermuten.
Im deutschsprachigen Raum gibt es rund 700 verschiedene Wespenarten. Doch nur die zu den Kurzkopfwespen gehörende Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) interessieren sich für unseren gedeckten Tisch. Gerade jetzt im Spätsommer erreichen die Wespenvölker Spitzengrößen von bis zu 10 000 Tieren. Bis zum Schlüpfen der geschlechtsreifen Männchen und der Jungköniginnen wurden deren Larven mit proteinhaltiger Nahrung, zum Beispiel aus anderen Insekten, gefüttert. Dann ändert sich das Nahrungsverhalten: Die Arbeiterinnen steigen auf eine zuckerhaltige Nahrung um, damit der Stoffwechsel in Gang bleibt – was erklärt, warum sie besonders an Fallobst und unseren süßen Speisen interessiert sind. Mit dem ersten Frost im Herbst sterben die Völker ab. Mit seinen → 20 Tipps zum Umgang mit Wespen und Hornissen gibt der NABU Hinweise für ein friedliches Miteinander.
In der farbigen Broschüre "Bienen, Wespen und Hornissen" finden Sie in übersichtlicher Form alles Wissenswerte einschließlich Anleitung für Nisthilfen, ebenso Listen mit Bäumen, Sträuchern und Stauden, die für Hautflügler Nahrungsquellen sind. Das Heft kann bei der NABU Regionalstelle Rheinhessen-Nahe, Langgasse 91 in 55234 Albig unter Einsendung von 5 Briefmarken à 70 Cent bestellt werden.