Trafohäuschen in Saulheim als neue Heimat für Vögel und Fledermäuse

NABU-Aktive und Vertreter des EWR
NABU-Aktive und Vertreter des EWR

Anfang des Jahres wurden in Saulheim an zwei Turmstationen, im Volksmund "Trafohäuschen" genannt, die oberirdischen Leitungen abmontiert. Eine Turmstation ging in Gemeindeeigentum über, die zweite verblieb im Eigentum der EWR Netz GmbH. Monika Hofmann-Kastl und Stefan Jung, NABU-Mitglieder aus Saulheim, sahen die Chance, die sich hieraus für die heimische Natur ergibt. Zusammen mit der NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe in Albig und dem erfahrenen Vogelschützer Willi Kayser aus Wörrstadt schmiedeten sie den Plan, die beiden Gebäude am Ostring und an der Ritter-Hundt-Straße mit wenig Aufwand durch Anbringung von Nistkästen für Vögel und Fledermäuse bewohnbar zu machen.
Bürgermeister Martin Fölix und die EWR Netz GmbH gaben gerne ihr Einverständnis zum Projekt. Doch wie sollten die Kästen an den hohen Gebäuden befestigt werden? Ein Gespräch mit der EWR Netz GmbH brachte Klarheit, die Bereichsleiter Klaus Jäger und Rudolf Schöpfwinkel sagten tatkräftige Unterstützung mit einem Hubsteiger zu.

Im September wurden dann gemeinsam Nistkästen für Turmfalke, Hausrotschwanz und verschiedene Fledermausarten aufgehängt. "Ohne die Hilfe der EWR Netz GmbH wäre das nicht möglich gewesen. Vor allem für Turmfalken kann der Kasten nicht hoch genug hängen, und der große Wochenstubenkasten für Fledermäuse ist sehr schwer", berichtet Willi Kayser.


Von EWR und NABU gestaltete Schautafeln informieren nun über die tierischen Nachbarn, die sich hoffentlich bald einstellen werden. Doch nicht nur die Tierwelt, auch die Menschen in Saulheim haben von dem Projekt einen Nutzen. "Turmfalken ernähren sich von Mäusen. Eine einzige Fledermaus vertilgt pro Nacht mehrere Tausend Mücken", erklärt Kayser. Doch gerade die Gebäude bewohnenden Arten sind zunehmend auf Hilfe angewiesen, da heute viele Nistplätze bei Renovierungen verloren gehen. "Wir freuen uns daher sehr über diese gelungene Kooperation. Es wäre toll, wenn sich auch in anderen Ortschaften solche Möglichkeiten ergeben würden. Turmstationen gibt es fast überall", so der Naturschützer abschließend.