Jedes Jahr im Spätsommer erreichen die NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe Anfragen von Menschen, die in ihrer Wohnung eine oder gar mehrere Fledermäuse entdeckt haben. Erstaunlich oft ist in solchen Fällen zunächst Aufklärung gefragt: „Fledermäuse sind harmlos. Die heimischen Arten ernähren sich von Insekten und Spinnen und machen sich so sehr nützlich. Sie greifen uns Menschen nicht an und fliegen auch nicht, wie in manchen Gruselfilmen beschrieben, absichtlich ins Gesicht oder in die Haare", beruhigt Wilfried Hasselbach vom NABU Alzey und Umgebung.
Meist handelt es sich bei den ungewollten Gästen um Zwergfledermäuse, die eher versehentlich nachts durch ein geöffnetes oder gekipptes Fenster den Weg ins Haus gefunden haben. „Im Spätsommer suchen sich vor allem die unerfahrenen Jungtiere auf dem Weg in die Winterquartiere unsere Wohnungen als Zwischenstopp aus“, erklärt Hasselbach. Meist fänden sie in den Falten von Gardinen oder Vorhängen ein Versteck um den Tag zu verschlafen.
Und was macht man nun mit der Fledermaus?. „Am besten ist es, die Tiere zunächst in Ruhe zu lassen. Bei Einbruch der Dunkelheit sollte man dann die Fenster weit öffnen. In der Regel finden Fledermäuse nach einiger Zeit von selber den Weg nach draußen, denn der Magen knurrt und im Haus gibt es zu wenig Insekten“, so Hasselbach. Er empfiehlt zusätzlich, unbedingt auch in Vasen und anderen glattwandigen Gefäßen im Raum nachzuschauen, ob eine Fledermaus darin gefangen ist. In den folgenden Nächten sollte man die Fenster möglichst geschlossen halten, den Rollladen herunterlassen oder Fliegengitter anbringen, da die verirrten Fledermäuse sonst zurückkommen könnten.
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