Wer in den letzten Wochen mit offenen Augen ins Land geschaut hat, hat die Vogeltrupps in Hecken und Feldgehölzen, aber auch in so manchem Garten wohl kaum übersehen.
Wachholderdrosseln und Amseln ernten noch die letzten Früchte aus den Hecken. Kleine Schwärme von Meisen, Spatzen, Grün- und Distelfinken machen sich über die verbliebenen Samenstände in den
Baumkronen her.
„Aber auch Wintergäste aus kälteren Regionen, wie Bergfinken, Erlenzeisige und Seidenschwänze sind in Deutschland unterwegs und können in Rheinhessen überraschend auftauchen.Hier zeigte sich
deutlich der Wert heimischer Gehölze. Hagebutten oder die Früchte von Efeu, Hartriegel und vielen mehr sind nach dem strengen Frost genau nach dem Geschmack sehr vieler Vogelarten, denn sie
enthalten nun viel Zucker und Alkohol“, erklärt Rainer Michalski vom Naturschutzbund (NABU) Rheinhessen-Nahe. Trotz leuchtender Farben deutlich weniger interessant seien die Früchte von beliebten
Gartensträuchern wie Feuerdorn oder Felsenmispel. Nur wenige Vögel fressen davon.
„Wer als Gartenbesitzer der Vogelwelt im Winter etwas Gutes tun will, ist also gut beraten, neben der Vogelfütterung auch heimische Wildsträucher zu pflanzen. Für Landwirte ist die Neuanlage von
Hecken an Feldrändern zu empfehlen, denn diese sind in der freien Landschaft häufig Mangelware“, betont Michalski.
Gegen Einsendung von 6 Briefmarken zu 58 Cent bietet der NABU Naturfreunden die umfangreiche Broschüre „Vögel im Garten“ an. Sie enthält neben ausführlichen Empfehlungen zu heimischen
Wildsträuchern auch Portraits der häufigsten Vogelarten und Hinweise zur Winterfütterung.