Vom 4. bis 6. Januar ist es wieder soweit. Bereits zum dritten Mal findet bundesweit die NABU-Aktion „Stunde der Wintervögel“ statt. Auch die NABU-Gruppen in Rheinhessen rufen Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen.
Mehrere hundert naturbegeisterte Menschen von Klein bis Groß aus dem ganzen Kreis haben sich beim letzten Mal beteiligt. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute
und weit verbreitete Vogelarten wie Spatz, Blaumeise, Amsel und Rotkehlchen. „Dank der Unterstützung durch die Bevölkerung kann der NABU umfangreiche Daten zur heimischen Vogelwelt gewinnen. Je
mehr wir wissen, desto besser können wir uns für den Schutz der Vögel einsetzen“, sagt Rainer Michalski, Mitarbeiter in der Regionalstelle Rheinhessen-Nahe.
Wie im vergangenen Jahr verdient die Amsel auch jetzt wieder besondere Aufmerksamkeit. Auf Basis der letzten „Stunde der Wintervögel“ konnte deutschlandweit ein Rückgang der Amseln um rund
300.000 Tiere geschätzt werden. „Betroffen war sehr wahrscheinlich auch unsere Region, wo im Januar nicht einmal halb so viele Amseln beobachtet wurden als noch bei der Zählung 2011.
In Worms und südlich davon sind die Zahlen noch gravierender. Umso wichtiger ist es, dass sich auch in diesem Jahr wieder viele Menschen bei Deutschlands größter Vogelzählung
beteiligen“, betont Michalski. Immer interessant seien auch die Beobachtungen von Erlenzeisigen oder Bergfinken. „Diese Wintergäste aus Nord- oder Osteuropa sind nicht jedes Jahr
gleich häufig. Das hängt mit der Nahrungssituation in den Brutgebieten zusammen. Mit etwas Glück kann man sogar den exotisch anmutenden Seidenschwanz entdecken, der Ende November bereits mehrfach
im benachbarten Hessen gesichtet wurde“, erklärt der Naturschützer. Das letzte Mal tauchte der Gast aus dem hohen Norden im Winter 2008/2009 in großer Zahl in Deutschland auf.
Und so funktioniert die „Stunde der Wintervögel“: Gezählt wird ausschließlich im Siedlungsbereich, also nicht im Wald oder auf dem freien Feld. Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von
jeder Vogelart die höchste Zahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Das vermeidet Doppelzählungen. Die Beobachtungen können dann telefonisch unter der
Rufnummer 0800-1157115 gemeldet (5./6. Januar 10-18 Uhr) oder einfach im Internet unter www.stundederwintervoegel.de
eingetragen werden.
Flyer zur „Stunde der Wintervögel“ mit einem Meldebogen für den Versand per Post liegen in vielen Städten und Gemeinden in ganz Rheinhessen aus oder können gegen
Einsendung einer 55 Cent Briefmarke bei der Regionalstelle bestellt werden.