Am 31. Oktober ist es wieder soweit. Halloween steht vor der Tür und damit ist es Zeit für ein ganz besonderes Gemüse, das den Menschen schon seit vielen tausend Jahren durch seine vielfältige Verwendbarkeit begeistert. Die Rede ist vom Kürbis, dessen Beliebtheit vor allem bei Kindern durch das alljährliche Gruselfest erheblich zugenommen hat.
In Europa wurden schon zu Zeiten von Karl dem Großen Flaschenkürbisse in den kaiserlichen Gärten angebaut, weil man von ihrer heilsamen Wirkung überzeugt war. Zum Verzehr sind diese aber nur unreif geeignet. Wie in den meisten Zierkürbissen sind in reifen Flaschenkürbissen unverträgliche Bitterstoffe enthalten, die unangenehme Bauchschmerzen und Erbrechen verursachen können. Doch ausgehöhlt und getrocknet sind sie wasserdicht und können vielfältig verwendet werden. In vielen Ländern werden daraus Musikinstrumente und Trinkgefäße gemacht. „Mit einer seitlichen Öffnung und einem Loch zum Durchziehen einer Schnur im langen Hals können Flaschenkürbisse auch als Vogelhäuschen Karriere machen. Dafür sollten sie von außen allerdings mit einem lösungsmittelfreien Klarlack oder Leinöl behandelt werden“, erklärt Rainer Michalski von der NABU Regionalstelle Rheinhessen-Nahe. „Für dieses Jahr ist es zu spät, doch wie wäre es mit selbst gezogenen Vogelhäuschen im nächsten Jahr?“
Der sehr bekömmliche und weitaus nahrhaftere Gartenkürbis wurde erst durch die Seefahrer aus Amerika mitgebracht und verbreitete sich schnell in vielen Sorten in ganz Europa. Jetzt im Herbst
findet man Kürbisse in allen Größen und Formen auf den Märkten der Region. Das ist eine gute Gelegenheit, sich selbst von den Vorzügen der riesigen Beerenfrüchte zu überzeugen.
„Der Kürbis ist ein gesundes saisonales Essen, aus dem man leckeren Eintopf, Marmelade, Salate oder sogar Brot zaubern kann. Und nicht zuletzt macht es einen Heidenspaß, sich aus den Resten
seinen ganz persönlichen Halloween-Kürbis zu schnitzen und mit einer Kerze ausgestattet als Gartenschmuck zu nutzen. Der Kreativität sind dabei fast keine Grenzen gesetzt“, sagt Michalski.
Und was macht man mit den Kernen? „Gesäubert und getrocknet sind sie ein gutes Vogelfutter mit hohem Vitamin- und Fettgehalt. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase werden sie von vielen
Vogelarten gerne angenommen. Aber legen sie einige geknackte Kerne als Ansporn mit aus“, erklärt Rainer Michalski abschließend.